Fünf Fragen an Malte Roberz, Leiter Otoplastik und Stellvertretender Leiter Bildungsmanagement

Malte Roberz ist Leiter Otoplastik und Stellv. Leiter Abteilung Bildungsmanagement der afh und seit September 2009 an der Akademie für Hörakustik (afh) im Einsatz. Der Hörakustikmeister, der ursprünglich aus Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) kommt, erklärt, was er an seiner Tätigkeit an der afh in Lübeck besonders schätzt.

1. Welche Aufgaben haben Sie an der afh und wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Als Leiter des Bereichs Otoplastik der afh bin ich für dieses Fach in den überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen (ÜLU) im Rahmen der Ausbildung sowie im Theorie- und Praxisunterricht in den Meistervorbereitungskursen zuständig. Zudem übernehme ich auch den Theorieunterricht zum Fach Otoplastik beim Bachelor-Studiengang Hörakustik an der Technischen Hochschule Lübeck und halte Seminare zum Thema Otoplastik bei internationalen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Ich habe meine Ausbildung in einem Betrieb absolviert, in dem Otoplastiken zum größten Teil noch selbst hergestellt wurden. Ich war schon immer naturwissenschaftlich, insbesondere an Chemie, interessiert und habe gern Zeit sowohl im Labor als auch am Computer verbracht. Es macht mir Spaß, das, was ich mit CAD-Programmen designt habe, handwerklich umzusetzen und mein Wissen weiterzugeben.

Als stellvertretender Leiter der Abteilung Bildungsmanagement bin ich zudem in die gesamte afh-Kursplanung und -koordination eingebunden. Das ist toll, weil es mir den Blick über den Bereich Otoplastik hinaus auf alle anderen Fachbereiche der afh ermöglicht. 

2. Warum haben Sie sich für eine Tätigkeit an der afh entschieden?

Kurz vor Abschluss meines Vollzeit-Meisterkurses wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte, bei der Vorbereitung eines internationalen Seminars zu unterstützen. Noch im Laufe des Seminars wurde ich gefragt, ob ich mir nach meiner Meisterprüfung eine Tätigkeit als Dozent an der afh vorstellen könnte. Als Geselle hatte ich bereits vier Jahre in einem Fachgeschäft gearbeitet. Das Angebot, eine Dozentenstelle zur ehalten, eröffnete mir einen spannenden neuen Berufsweg.

3. Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit besonders viel Freude?

Meine Aufgaben bieten mir eine ständige Abwechslung zwischen Theorie und Praxis. Im Unterricht macht es Spaß, sich auf die verschiedenen Schülerinnen und Schüler einzustellen, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und ständig neue Wege zu finden, wie Inhalte bestmöglich erklärt werden können. 

4. Was war die größte Herausforderung für Sie an der afh bisher?

Die zeitweilige pandemiebedingte Umstellung von Präsenz- auf Online-Unterricht. Im Präsenzunterricht sehe ich an den Augen und Gesichtern der Schülerinnen und Schüler, was sie besonders interessiert, wo etwas unklar zu sein scheint oder wenn die Aufmerksamkeit nachlässt. Beim Online-Unterricht fehlt diese sichtbare, direkte Resonanz mitunter. Darum stelle ich häufiger Rückfragen.

5. Was schätzen Sie am Campus Hörakustik?

Durch diesen zentralen Ausbildungsstandort für das Hörakustiker-Handwerk in Deutschland kann man als Dozent in den Meistervorbereitungskursen von einem einheitlich hohen Wissensstand bei den Schülerinnen und Schülern ausgehen. Die Lernortkooperation von afh und Berufsschule hat zudem den Vorteil, dass man kurze Wege hat, wenn man etwas miteinander besprechen will.