Willkommen im Gesellenstand!

Foto: © Olaf Malzahn

Das Hörakustiker-Handwerk beglückwünscht 651 Nachwuchskräfte aus dem ganzen Bundesgebiet zum Gesellenbrief. Am 15. Juli 2023 fand ihre feierliche Freisprechung in der Musik- und Kongresshalle (MuK) in Lübeck statt. Insgesamt rund 1400 Menschen waren vor Ort, darunter auch viele Gratulanten aus Politik, Handwerk und Wirtschaft. Hunderte verfolgten die Feier online im Livestream und freuten sich mit den frisch in den Gesellenstand verabschiedeten Absolventinnen und Absolventen. Es war Deutschlands größte Gesellenfreisprechung in einem Gesundheitshandwerk in diesem Sommer.

Es gab reichlich Grund zum Feiern und Standing Ovations vom Publikum bei der Freisprechung von 651 Hörakustikerinnen und Hörakustikern, die am 15. Juli 2023 in den Gesellenstand erhoben wurden. Nach erfolgreicher Gesellenprüfung und drei Jahren Ausbildung in ihren Ausbildungsbetrieben sowie am Campus Hörakustik sorgen sie ab sofort für eine wertvolle tatkräftige und hochqualifizierte Verstärkung bei der deutschlandweit wohnortnahen Hörsystemversorgung von schwerhörigen Menschen.

In seiner neuen Rolle als biha-Präsident begrüßte Eberhard Schmidt die neuen Gesellinnen und Gesellen im Festsaal der Lübecker MuK und nahm ihre Freisprechung nach Handwerkstradition vor. Der Hörakustikmeister gratulierte ihnen zum erfolgreichen Abschluss ihrer anspruchsvollen Ausbildung in einem hochmodernen und gefragten Gesundheitsberuf. Er regte an: „Vermitteln Sie Kundennähe und Kompetenz. Zeigen Sie Zuverlässigkeit, Ideenvielfalt und Flexibilität. Jeder Kunde, aber auch jeder Jugendliche, der vor der Entscheidung für eine Berufsausbildung steht, muss erkennen: Ohne Handwerk geht es nicht.“ Eberhard Schmidt engagiert sich schon seit vielen Jahren für seinen Berufsstand. „Deshalb wünsche ich mir, Sie bald als Meisterschüler wieder in der Akademie für Hörakustik begrüßen zu können. Unsere Akademie steht für Qualität, Ausbildung und Innovation“, ergänzte Eberhard Schmidt in seiner Rede an die „Junghandwerkinnen“ und „Junghandwerker“.

Viele weitere prominente Laudatoren verliehen ihrer Wertschätzung für die großartige Leistung und Berufswahl Ausdruck. Darunter war auch Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Er richtete sich in einer Videobotschaft an die neuen Hörakustik-Gesellinnen und -Gesellen: „Sie haben sich ein spannendes Berufsfeld ausgesucht.“ Günther beglückwünschte und lobte alle Absolventinnen und Absolventen zu ihrer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung: „Hörprobleme zu beseitigen, dort Hilfestellung zu leisten, ist eine ganz besondere Aufgabe.“

Alexander Kraft, Leiter der Abteilung für Schulentwicklung und Schulaufsicht im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, gratulierte den neuen Fachkräften vor Ort zu ihrem Ausbildungsabschluss. „Sie sorgen mit Ihrem Beruf für eine Lebensverbesserung von Millionen von Menschen. Der Campus Hörakustik hat Ihnen für Ihren Beruf das richtige Rüstzeug mitgegeben“, sagte Alexander Kraft in seinem Grußwort. Er ergänzte: „Es geht bei der Hörakustik ja insbesondere um das Zuhören. Das Zuhören beginnt mit dem akustischen Prozess des Hörens. Zuhören können, Verständnis haben und kontroverse Meinungen anerkennen, sind Grundvoraussetzungen für einen fairen und konstruktiven Austausch. Zuhören ist damit ein Grundpfeiler unserer Demokratie.“ Kraft zeigte sich beeindruckt und stolz darüber, was mit dem Campus Hörakustik in den letzten 50 Jahren entstanden sei. „Der Campus Hörakustik ist ein Leuchtturm der beruflichen Bildung, der von Schleswig-Holstein in die berufliche Bundesbildung strahlt“, erklärte Alexander Kraft.

Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, war aus Mainz angereist, um die neuen Geselleninnen und Gesellen aus ganz Deutschland zu ihrer Berufswahl im systemrelevanten Hörakustiker-Handwerk zu beglückwünschen. „Es gibt keinen vergleichbaren Beruf in Deutschland, ich würde sogar sagen in der ganzen Welt, der von einer Innung so geprägt ist. Wo ein Kompetenzzentrum, eine Exzellenz in Lübeck, aufrechterhalten wird, damit eine hochqualitative Ausbildung entsteht, wo junge Menschen die ersten Grundsteine ihres Arbeitslebens legen“, sagte Friese.

Stephan Fuesers, Studiendirektor der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS), gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zum Gesellenbrief. Er lobte den Einsatz der Ausbildungsbetriebe, der Prüferinnen und Prüfer sowie die einzigartige Lernortkooperation von LBS und Akademie für Hörakustik (afh) am Campus Hörakustik mit seiner hochmodernen Ausstattung und seinen engagierten Lehrkräften und Dozierenden. Gemeinsam haben sie einmal mehr den Berufsabschluss im Hörakustiker-Handwerk nach höchsten Ausbildungsstandards ermöglicht.

Leonard Cini, Sprecher der Schülerschaft des frisch in den Gesellenstand verabschiedeten Ausbildungsjahrgangs, freute sich über die Glückwünsche der Laudatoren und bedankte sich im Namen aller neuen Gesellinnen und Gesellen für die guten Ausbildungsbedingungen am Campus Hörakustik und in ihren Ausbildungsbetrieben. „Die Kombination aus handwerklichem Arbeiten sowie der Möglichkeit, Menschen zu helfen, und das Interesse an Technologie und Sound zeigten mir schnell, dass die Hörakustik ein Berufsfeld ist, das ein zukunftssicheres und erfüllendes Arbeitsleben für mich bereithält“, sagte Cini.

Christian Willam, Vorsitzender der Gesellenprüfungsausschüsse, stellte die Ergebnisse der Gesellenprüfung dieses Sommers im Überblick vor. Die drei Prüfungsbesten wurden für ihre herausragende Leistung besonders geehrt.

Für musikalische Untermalung mit sympathisch-norddeutschem Flair sorgte während der Veranstaltung zwischen den Redebeiträgen der vom Publikum gefeierte Shanty-Chor „Möwenschiet“. In fröhlicher und gelöster Atmosphäre starteten die neuen Hörakustik-Gesellinnen und -Gesellen dann nach der Veranstaltung in ihr Berufsleben als hochqualifizierte Fachkräfte in einem systemrelevanten Gesundheitshandwerk.