Bildungsabkommen: Wissenstransfer vom Campus Hörakustik nach Ägypten

Die Expertise des Campus Hörakustik ist weltweit gefragt. Zur Intensivierung des gegenseitigen Wissenstransfers im Bereich der beruflichen Bildung hat die Bundesinnung der Hörakustiker mit dem für Ausbildung medizinischer Fachkräfte in Ägypten höchsten zuständigen Gremium, dem Supreme Council of University Hospitals in Egypt, im Mai ein Partnerschaftsabkommen geschlossen. Train-the-Trainer-Kurse von afh-Dozenten sind online und in Kairo geplant.

Ein zentraler Punkt im Partnerschaftsabkommen ist der Austausch zur dualen Ausbildung von Hörakustikerinnen und Hörakustikern in Deutschland. Ziel ist es, die Versorgung schwerhöriger Menschen durch einheitliche hohe Ausbildungsstandards auf qualitativ hohem Niveau international zu ermöglichen. Die bundesweit zentrale Beschulung mit überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen am Campus Hörakustik in Lübeck hat dafür weltweit Vorbildcharakter. Es ist darum geplant, dass afh-Dozentinnen und -Dozenten zwei Kurse zu den Themen Otoplastik und Anpassungen mit Online-Theorie- und Präsenz-Praxis-Teil in Ägypten durchführen werden. Danach ist ein Gegenbesuch von ägyptischen Experten am Campus Hörakustik in Lübeck zum fachlichen Austausch zum Thema Hörimplantat-Versorgung vorgesehen.

Bei der Unterzeichnung des Abkommens traf biha-Präsidentin Marianne Frickel den Generalsekretär des Supreme Council of University Hospitals in Egypt, Prof. Dr. Hossam Abdel Ghaffar. Die deutsche Botschaft in Kairo, vertreten durch Uwe Gehlen, den Leiter der deutschen Entwicklungshilfe in Ägypten, begleitete mit Antoine R. Saad, dem unternehmerischen Berater auf ägyptischer Seite, den Abschluss des Abkommens.

Alle Anwesenden brachten die Erwartung zum Ausdruck, dass Schwerhörige durch das geschlossene Partnerschaftsabkommen langfristig profitieren werden. biha-Präsidentin Marianne Frickel betonte, dass es sich um eine freiwillige und gleichberechtigte Partnerschaft handele, die insbesondere auch „für andere Länder und Organisationen beispielgebend sein kann“.